admin Schon seit fast 100 Jahren gehören die Badebuden zu Dagebüll. Bereits 1927 wurden die ersten sechs Holzhütten am Dagebüller Außendeich aufgestellt. Seitdem sind es stetig mehr geworden und heute zieren gut 90 bunte Buden das Bild am Deich.
Optisch erinnern die Hütten an räderlosen Badekarren, in den letzten Jahrzehnten haben die Eigentümer ihre Buden kreativ gestaltet und bunt bemalt.
Jährlich im Mai (bis Ende September) werden die Hütten von den Besitzern an den Deich gebracht, aufgestellt und eingerichtet. Drinnen finden sich meistens Sitzplätze, Tisch, Hocker, regale und Kleiderhaken. Denn einst galten die Badebuden als Aufbewahrungsort für persönliche Gegenstände, während die Besitzer am Baden waren. Das ist heute auch noch so, dennoch genießt man den Logenplatz am Meer.
Und das nicht nur bei schönstem Sommerwetter vor der Tür der Buden, sondern auch bei Regen oder Sturm im Inneren bei heißem Kaffee, Tee oder Pharisäer.
Fließend Wasser oder Strom gibt es in den Badebuden nicht. Ebenso darf dort nicht übernachtet werden. Einige Besitzer sind aber sehr kreativ und haben Solarlicht, Wasserkanister und Gaskocher parat.
Früher wurden die Badebuden über Generationen weitervererbt. Heute ist das nicht mehr so, sondern jede/r kann sich auf eine Warteliste setzen lassen.
Wenn ein Besitzer einer Badebude verstirbt, oder den Platz abgibt, rückt der nächste nach. Bis man eine der bunten Buden sein Eigen nennen darf, können allerdings Jahrzehnte vergehen. Derzeit stehen wohl um die 150 Personen auf einer Warteliste.
Als 2019 der neue Klimadeich in Dagebüll eröffnet wurde, stand es auf der Kippe, ob die Badebuden wieder aufgestellt werden dürfen. Es ist nur dem Widerstand der Einheimischen zu verdanken, dass die bunten Hütten immer noch am Außendeich stehen.
Seit 2020 ist es auch für Besucher möglich, Badebuden-Feeling zu erleben. Drei Hütten stehen am Deich, die man für 20,00 € pro Tag mieten kann – Höchstmietdauer sind drei Tage.
Zum Anmieten bitte in der Tourist-Info, Nordseestraße 1, 25899 Dagebüll, Tel.: 04667-95000 melden.
