Föhr hat so viel zu bieten. Diese Radtour eignet sich super für einen Tagesausflug. Am besten ist eine frühe Anreise mit der Fähre, damit dir wirklich auch der ganze Tag bleibt, um die Insel zu entdecken. Und dann muss ja hinterher auch noch Zeit sein, um irgendwo einzukehren oder einfach noch ein Bad in der Nordsee zu nehmen, bevor die Fähre dich wieder zurück ans Festland bringt. Diese Tour startet direkt am Fähranleger, solltest du dein eigenes Rad nicht dabeihaben, dann gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf der Insel eins zu leihen. Unter anderem bei Föhr Bikes oder beim Fahrradverleih Deichgraf.
Die Fährverbindungen solltest du auch in den Sommermonaten immer im Auge haben, denn auch dann gibt es Sturmfluten oder Niedrigwasser, was die Fahrten einschränken kann. Es wäre ja zu schade, wenn du den Weg nach Dagebüll umsonst machst. Auf der Mole in Dagebüll hält auch noch die Bahn aus Niebüll, so dass eine Anreise mit dem Auto gar nicht nötig ist.
Föhr ist gut acht Kilometer breit und etwas über zwölf Kilometer lang. Auf deiner 41-Kilometer langen Tour bekommst du also schon ordentlich was zu sehen. Möglichkeiten zu Pausen, Besichtigungen oder zur Einkehr gibt es zahlreich, da sollte für alle etwas dabei sein.
Den kulinarischen Anfang macht neben der Föhrer Saftmanufaktur auch eines meiner Lieblingsgeschäfte: Föhrer Snupkroom. Ein Süßwarengeschäft, bei dem man sich mit selbstgemachten Bonbons und Karamellen eindecken kann. Durch die große Scheibe lässt sich auch wunderbar beim Bonbonmachen zuschauen, was nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt!
Kurz darauf wartet in Alkersum ein Highlight der Tour: Das Museum Kunst der Westküste. Die Räder können hinter dem Haus auf dem Fahrradparkplatz abgestellt werden und im inneren gibt es Schließfächer für Jacken und Taschen. Im Museum gibt es keine Dauerausstellung, sondern bietet ein wechselndes Programm an. Seit der Eröffnung 12009 hat es sich zu einem renommierten Kunsttreffpunkt entwickelt, ist aber unbedingt auch für Laien einen Besuch wert. Das Thema „Meer und Küste“ steht bei jeder Ausstellung im Mittelpunkt. Nach dem Besuch kannst du dich im nebenan liegenden Hofladen Hartmann mit frischen Sachen eindecken, um eventuell später für ein Picknick gerüstet zu sein oder gleich in der angeschlossenen Museums-Gastronomie „Grethjens Gasthof“ was Leckeres zu dir nehmen.
Die Tour führt in einem Bogen über Oldsum, Süderende und Utersum, wo noch zahlreiche schöne Cafés und auch die Hinrichsen Farm auf dem Streckenverlauf zu entdecken sind. Die Hinrichsen Farm in Dunsum verfügt in den Sommermonaten über ein Hof-Café und einen Shop. Einzigartig ist allerdings, dass es die erste Distillery Föhrs ist und hier bester Whiskey mit Föhrer Getreide entsteht. Es werden Whisky-Tasting und Führungen angeboten, dabei bitte vorher einen Blick auf die Homepage werfen, damit man die Termine auch weiß und sich vorher anmelden kann. Die Plätze sind sehr beliebt.
Danach geht es weiter nach Nieblum, wo rund um die St. Johannis-Kirche sprechende Grabsteine auf dich warten. Die Inschriften auf den alten, handgefertigten Tafeln berichten vom Familien- und Berufsleben der Verstorbenen und von besonderen Ereignissen in ihrem Leben. Der älteste Stein auf Föhr ist auf Beginn des 17. Jahrhunderts datiert.
Von Nieblum aus sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Wyk. Bevor du dir einen schönen Platz am Strand oder in der Strandbar suchst, wirf noch einen Blick auf den Glockenturm, der etwas versteckt am Ende der Großen Straße liegt. Er ist das Wahrzeichen von Wyk und wurde ursprünglich schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus Holz erbaut um die Einwohner vor Gefahren wie Sturmfluten zu schützen. Der hölzerne Turm fiel selbst einem Orkan zum Opfer und auch ein neu gebauter Turm aus Backsteinen musste 1886 durch den heutigen Turm ersetzt werden. Die Glocke, die noch aus dem alten hölzernen Turm stammte, wurde 176 Jahre genutzt und erst 2009 durch eine neue Glocke ersetzt. Der Turm ist fast 20 Meter hoch und kann bei genauem Blick sogar schon von der Fähre aus gesichtet werden. Leider ist er aber für Besucher nicht zugänglich. Begibt man sich beim Turm in die Mittelstraße, so ist dort bei der Bücherei die alte Glocke noch anzuschauen.
Ausführlich wird die Tour in meinem Buch „Radeln für die Seele – Nordfriesland“ beschrieben. Du kannst es direkt beim Verlag kaufen, bei deinem Buchhändler um die Ecke oder allen bekannten Portalen.
https://www.droste-verlag.de/buecher/titel/nordfriesland-radeln-fuer-die-seele.html
Viel Spaß auf Föhr!
Schnelle Tipps:
- zahlreiche Kulturhighlights
- gemütlicher Tagesausflug und viele Einkehrmöglichkeiten
- grandiose Kulturstätten
- Strand
Anfahrt: Mit der Bahn bis Dagebüll, dann mit der Fähre nach Föhr
Nicht zu unterschätzen: Den Wind!
Nicht vergessen: Getränke, Notmüsliriegel, Sonnencreme, Handy, Bargeld.
Komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/836886300
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