3/4 Radeln am NOK – Die Orte

Zugegeben, es gibt mehr als genügend Dörfer und Städte am Nord-Ostsee-Kanal anzuschauen und da eine Auswahl zu treffen war gar nicht einfach. Ich habe mich daher auf einige beschränkt, denn die Stadtgeschichte der Landeshauptstadt Kiel möchte ich hier nicht weitergeben. Dafür gibt es andere Medien. 

Die meisten, die sich auf die NOK-Route aufmachen starten In Brunsbüttel du das ist auch das, was ich empfehlen würde, denn der Wind, der in Schleswig-Holstein fast allgegenwärtig ist, kommt doch meistens von Westen. Damit stehen die Chancen bei einem Start in Brunsbüttel gut, doch eher mit Rückenwind zu fahren. 

Brunsbüttel selbst hat leider keinen Bahnhof mehr und ist daher nur mit dem Bus zu erreichen. Allerdings ist die Verbindung Hamburg-Westerland (Sylt) nicht weit entfernt und sowohl Burg/Dithmarschen, als auch Wilster oder St. Michaelisdonn eigne sich als Haltepunkt. Von den Orten aus, ist es jeweils nur eine kleine Tour zum Startpunkt. 

Brunsbüttel ist sehr von Industrie geprägt, überrascht aber mit schönen Ecken und Aussichten. Wasser hat in Brunsbüttel schon immer eine große Bedeutung gehabt, denn nicht nur die Einfahrt in den NOK geht hier über die Schleusen, auch die Elbe und die Nordsee liegen vor den Toren der Stadt. Daher gibt es dafür ein großes Angebot. Schleusenführungen, Kanalfahrten und der Elbehafen sind nur eine kleine Auswahl. Das Beamtenviertel unweit der Schleusenanlagen ist immer für eine Spaziergang zu empfehlen. Dazu gibt es einige gut beschilderte Rad-Themenrouten die ganzjährig zu empfehlen sind und für die es in der Tourist-Information Material gibt. Die findet sich direkt an den Schleusen, neben dem Schleusenmuseum und dort finden sich wirklich viele Informationen über Brunsbüttel und die Umgebung. Ladestationen für E-Bikes und Autos sind dort ebenfalls zu finden. 

Der alte Kern von Brunsbüttel ist etwas abseits von Schleusen und Industrie zu finden und überrascht mit Fachwerkhäusern und Charme. Zumindest der Teil, den diverse Sturmfluten übriggelassen haben. Hier findet sich auch das spannende Heimatmuseum und die Jakobuskirche, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Ein weiteres Highlight ist in den Sommermonaten das Freibad Uhlitzhörn, dass direkt an der Elbmündung liegt und den besten Blick auf die Einfach in den NOK bietet. Hier hat man einen grandiosen Blick auf die großen Schiffe, die ganz nah vorbeifahren. 

Kulinarisch hat Brunsbüttel auch einiges zu bieten. Neben dem Boathouse und das Restaurant Outer Roads des River Loft Hotels ist das Torhaus Café und Restaurant oder Beckmanns Strandhalle zu empfehlen. Auf der Koogstarße finden sich dann noch Eisdiele du diverse Döner- und Imbissläden. 

Für Schleckermäuler ist der Fabrikladen von Wagner-Pralinen ein Tipp, der Gaußstraße liegt.  

Mehr Infos und Veranstaltungen unter www.brunsbuettel.de


Burg/Dithmarschen ist der nächste größere Ort. Er liegt auch nördlich vom NOK und ist auch einen kleinen Stopp wert. Hier geht es kräftig bergauf, wenn man sich den Stadtkern anschauen möchte. Zumindest für norddeutsche Verhältnisse!

Burg ist Luftkurort und verfügt über einen kleinen überschaubaren Ortskern, den man schnell zu Fuß erkunden kann. Neben dem Ditmarsium, ein kleines spezielles Museum, das Exponate aus Gewerbe, Schifffahrt und Apotheke beherbergt ist das Waldmuseum über die Grenzen hinaus bekannt. Im nördlich gelegenen Waldstück liegt der Wulfsboom, der mit 65 Metern die höchste Erhebung ist. Hier findet sich auch noch ein Aussichtsturm. Ansonsten gibt es noch die Bökelnburg anzuschauen, ein Verteidigungsbau aus dem 8. Jahrhundert. Kulinarisch ist vor allem das Eiscafé und das Burger Fährhaus zu empfehlen.

Mehr Infos sind unter www.burg-dithmarschen.de zu finden.


Albersdorf hat sich unter Steinzeitfans in den letzten Jahren einen Namen gemacht, denn hier ist der Steinzeitpark Dithmarschen angesiedelt. Der kleine Ortskern ist einfach zu erreichen und vor allem das Eiscafé Da Vito zu empfehlen, um eine Pause einzulegen. Der Steinzeitpark liegt südlich des Stadtkerns und auf dem Weg vom NOK kommt man fast automatisch daran vorbei. 

Ein weiteres Highlight ist das wundervolle Gieselautal, dass sich direkt an den Steinzeitpark anschließt. Neben einer Kneipp-Station ist vor allem ein langer Waldspaziergang ein Tipp, denn das wildromantische Tal mit Waldgebiet hat teilweise sehr alten Baumbestand. Vor allem im Herbst wird es hier richtig bunt! Ein ausgeschilderter Wanderweg ist integriert und führt an unterschiedlichen Stationen vorbei, die in Zusammenarbeit mit dem Steinzeitpark entstanden sind. 

Mehr Infos gibt es unter http://www.echt-dithmarschen.de/urlaubsorte/albersdorf/


Hanerau-Hademarschen befinden sich unmittelbar gegenüber von Albersdorf auf der anderen Kanalseite und liegt im Landkreis Rendsburg-Eckernförde. Inmitten der Geestlandschaft hat sich ein lebendiges Zentrum entwickelt, das schon Theodor Storm geliebt hat. Er hat sich 1880 aus Nordfriesland hierher zurückgezogen und starb hier nur acht Jahre später. Dennoch sind noch einige seiner bekannten Werke in Hanerau-Hademarschen entstanden. Im Heimatmuseum finden regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Storm statt. 

Wer es sportlich mag der findet hier einen Hochseilagarten. Auf sieben Parcours können Höhen bis zu 16 Metern überwunden werden und die Super-Seilbahn mit 160 Metern ist nicht nur für Kinder ein Erlebnis. Eis Baltassar und der Hademarscher Hof sind die kulinarischen Highlights des Ortes. 

Mehr Infos sind hier zu finden: https://www.tourismus-hanerau-hademarschen.de/index.php


Eines der städtischen Highlights am Nord-Ostsee-Kanal ist Rendsburg. Hier kann man locker eine Nacht bleiben, denn es gibt genügend zu entdecken. Um sich einen Überblick über die Stadtgeschichte und allen Sehenswürdigkeiten zu verschaffen, eignet sich bestens die Blue Line. Hier folgt man einer blauen Linie etwa drei Kilometer durch die Stadt und kommt dabei an rund 30 Stationen vorbei, die für die Stadt Bedeutung haben. 

Der Nord-Ostsee-Kanal mit der Eisenbahnhochbrücke und Schwebefähre ist sicherlich eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Rendsburg. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist auch das Jüdische Museum, das in der Prinzessinstraße zu finden ist. Es war eines der ersten, das nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet wurde und es gehört heute zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Weiter sind Theater, Kirchen und Plätze zu entdecken, oder man macht sich per Rad ins Umland auf. Von der Tourist-Information werden auch regelmäßig Stadtführungen angeboten und auch geführte Radtouren durchgeführt. 

Als eine besondere Veranstaltung hat sich die NordArt druchgesetzt, die jedes Jahr auf dem Gelände der historischen Eisengießerei Carlshütte stattfindet. Etwa 200 Künstler:innen zeigen hier ihre Werke. Der Kanal spielt in der Geschichte Rendsburg eine große Rolle. Spannend für Besucher sind auch die Ausflugsfahrten, die von der Reederei Adler-Schiffe auf dem historischen Raddampfer „Freya“ durchgeführt werden. Neben vielen spannenden Geschichten und Informationen gibt es dabei auch Kuchen- und Brunchangebote. 

Wer Kinos liebt, der muss unbedingt einen Besuch im Schauburg Filmtheater einplanen! Eröffnet wurde es Ende der 1920er Jahre und heute verfügt es auch über 6 Kinosäle. Dabei kann man allerdings am Platz seine Bestellungen aufgeben und somit in einen ganz eigenen Kinogenuss kommen. Neben bekannten Hollywood-Klassikern ist es den Veranstaltern aber wichtig, kleine Produktionen zu zeigen und dienstags gibt es immer im Rahmen des Kommunalen Kinos unbekannte Filme zu sehen. Das Kini ist mehrfach ausgezeichnet worden und für Kinofans wirklich ein echtes Highlight. 

Sechs Kirchen gibt es in Rendsburg, alleine sie zu besichtigen dauert schon einige Stunden. Die St. Marien-Kirche ist die älteste von ihnen. Aber nicht nur das, sie ist gleichzeitig auch das älteste Bauwerk Rendsburgs und steht an der Eisenbahnstraße unweit der Ober-Eider. Nicht nur der NOK prägt das Stadtbild, sondern auch die Eider, die mit fast 200 Kilometern der längste Fluss Schleswig-Holsteins ist. Die Ober-Eider bei Rendsburg ist ein kleiner Hafen, wo Segler und andere Schiffssbesitzer ihre Boote niedergelassen haben. 

Kulinarisch gibt es in Rendburg eine tolle Auswahl. Neben dem Eisstübchen am Kanal, wo es wirklich das beste selbstgemachte Eis der Region gibt, ist auch das Brückenterrassen Café und Restaurant zu empfehlen, das direkt an der Schwebefähre zu finden ist. Hier gibt es eine Begrüßungsanlage für Schiffe, die von hier aus mit ihrer Nationalhymne begrüßt werden und von ehrenamtlichen Helfern liebevoll bedient wird. In Wedel bei Hamburg gibt es eine weitere Schifssbegrüßungsanlage. Ein kulinarischer Hochgenuss findet sich am Paradeplatz im Restaurant DREI mit skandinavischen Flair. Das höherpreisige Restaurant ist vor allem für ein Abend-Dinner ein Tipp. 

Rund um den Paradeplatz finden sich gleich drei italienische Restaurants. Das Pane Vino, das Farina di Nonna Rendsburg und das Torre Suda. Wer es etwas rustikaler mag, der ist bei Fräulein Möhls am Schiffbrückenplatz bestens aufgehoben und an der Strandbar Rendsburg lässt sich wunderbar Cocktails und kühle Getränke schlürfen. 

Ebenfalls am Paradeplatz ist das Café Milch&Zucker beheimatet, in dem es eine tolle Frühstücks- und Tortenauswahl gibt. 

Mehr Infos zu Rendsburg: www.rendsburg-tourismus-marketing.de


Am gleichnamigen See liegt Groß Wittensee, ein kleiner Ort mit Flair, wo ein Abstecher wirklich lohnend ist. Vor allem wegen der direkten lagen am gleichnamigen See und der Möglichkeit, hier seine Decke auf der Wiese auszurollen, um dann eine Runde im See zu schwimmen. Direkt an der Badestelle gibt es auch eine tolle Grillstelle du den Kayakomat. Hier kann man sich ganz easy per Klick ein Kajak samt Schwimmweste und Paddel leihen und eine Runde auf dem See drehen!

www.gross-wittensee.de


Holtsee liegt nicht weit entfernt von Groß Wittensee und ist in Schleswig-Holstein wegen seiner Landkäserei bekannt. Das ist auch der Grund, warum ich einen Ausflug in das kleine Dorf empfehle. Auch so ein schönes Ausflugsziel, das man bestens kombinieren kann. Die Käsekiste liegt genau gegenüber und hier bekommt man nicht nur schöne Käsebrötchen, sondern auch sonst die ganze Palette an Käseauswahl aus der Produktion. Regelmäßig finden Käsetastings statt zu denen man sich allerdings im Vorfeld anmelden sollte. Die Termine dazu finden sich auf der Homepage.  

www.holtseer.de


Für die Landeshauptstadt Kiel kann man schon noch mal die eine andere anderen Nacht einplanen. Vor allem, wenn man vorher noch nie da war, dann gibt es eine Menge zu entdecken und genießen. Das Beste ist aber mit Sicherheit im Sommer das Flair auf die Kiellinie, wo man direkt an der Förde flanieren, pausieren und einfach die ganze Zeit gucken kann. 

Hier reihen sich Imbiss neben Restaurant und diversen Bademöglichkeiten. Es ziehen große Schiffe oder kleine Segler vorbei, es wird einfach nie langweilig. 

Da das Angebot so umfangreich ist, habe ich hier einfach den Link für euch:

https://kiel-sailing-city.de

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