admin Ein Waldspaziergang in Nordfriesland? Aber sicher! Es ist nicht jedem bekannt, dass wir hier im nördlichen Nordfriesland mehrere Waldgebiete haben. Klar sind sie weder mit Teutoburger Wald, Spessart oder Sachsenwald zu vergleichen, ausgiebige Spaziergänge lassen sich aber auch hier machen. Es ist gar nicht so häufig, dass die Blätter noch bis zur schönsten Färbung an den Bäumen bleiben. Manchmal liegen sie nach mehreren Stürmen im Oktober bereits auf dem Boden, bevor sie eine intensive Färbungen annehmen konnten. Auch wenn es langsam in Richtung Advent geht, so möchten ich hier doch fünf Gebiete vorstellen, in denen sich unglaublich toll spazieren lässt.
Der Langenberger Forst zwischen Leck, Stadum und Enge-Sande ist mit gut 1000 Hektar der größte Wald in Nordfriesland. Eichen, Buchen, Lärchen und Fichten überwiegen hier und fühlen sich auf dem sandigen Boden sehr wohl. Carl Emeis, der ehemalige Forstdirektor erhielt hier damals von der Provinzregierung den Auftrag, Nordfriesland zu bewalden. Einen Gedenkstein für ihn findet man auch im Wald. Der Ochsenweg, ein ehemaliger Heer- und Handelsweg, führt auch quer durch den Wald und vor allem im Spätsommer zeigt sich hier die wundervolle in Lila. Die Heide blüht dann in ihrer ganzen Pracht.
Es gibt gut ausgeschilderte Wanderwege und man kann hier sogar die dritthöchste Erhebung Nordfriesland erklimmen! Die Rantzauhöhe liegt 45 über NN.
An den „Fischteichen“ gibt es einen tollen Naturerlebnispfad, der nicht nur für Kinder interessant ist. Hier findest du eine Wanderung, die ich angelegt habe:
https://www.komoot.de/tour/1025813273
Der Karlumer Wald liegt südlich des Ortes beidseitig der Straße und ist tatsächlich noch relativ unentdeckt. Auch hier war Forstdirektor Emeis ab 1885 am Werk und forstete die ehemalige Heidelandschaft auf. Viele kleine Wege führen durch den Wald, der aber nicht an die Größe des Langenberger Forst heranreichen kann. Es ist ein wahres Naturparadies, in dem an einigen Stellen absolute Stille herrscht.
Als sehr magischen Ort kann man den „Freiluftdom zu Monte Carlum“ bezeichnen. Eine Schneise im Wald, die auch von der Kirchengemeinde Karlum/Ladelund für Gottesdienste im Grünen benutzt wird.
Und auch den Wald bei Süderlügum hat Carl Emeis aufgeforstet. Er entstand bei den Süderlügumer Binnendünen, die den Spaziergang noch erweitern können. Dieses über 40 Hektor große Naturschutzgebiet ist sehr abwechslungsreich so sind auch verschiedene Moore dort beheimatet. Hier kann man sich wirklich lange aufhalten und einen der Wanderwege nutzen, um das Gebiet zu erkunden. Vor allem auch abseits der Pfade findet sich die eine oder andere Überraschung, ob es ein Plätzchen im Grünen ist oder ein Tümpel, in dem zur Sommerzeit zahlreiche Libellen fliegen.
Die Bordelumer/Langenhorner Heide wird auch gerne total unterschätzt. Viele Urlauber durchqueren die Heide auf der B5. Links und rechts der Straße erstreckt sie sich auf fast 200 Hektar und ist seit 1991 gemeinsames Naturschutzgebiet. Vorher war die „Bordelumer Heide“ seit 1938 alleine als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Gebiet sichert zwei zusammenhängende Heide-Wald-Landschaften. Die Heidelandschaften stellen sich in Sandheide und Feuchtheide dar und ein kleiner Lehrpfad über die Pflanze ist sehr spannend konzipiert. Es finden sich einige Weiher und Fischteiche, die teilweise künstlich angelegt worden sind und heute als Lebensraum für Amphibien und Libellen (u.a.). Da der Stollberg und dessen Naturerlebnisraum nicht weit entfernt ist, kann man in dieser Gegend ruhig einige Stunden einplanen.
Der Lehmsieker Wald befindet sich zwischen Schwabstedt und Wildes Moor im südlichen Teil Nordfrieslands. Er ist etwas ganz Besonderes, denn er ist einer der letzten Buchenwälder, die unsere Region zu bieten hat. Hier ist es vor allem in Frühling, wenn die alten Bäume ihr zartes Grün bekommen und jetzt, wenn das Laub auf den Wegen liegt, wundervoll. Ein kleiner Waldparcours führt auf etwa 1,5 Kilometer durch das Gebiet. Hier erfährt man alles über die Artenvielfalt des Waldes, dessen Entstehung und Geschichte.
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