Der Hauke-Haien-Koog ist ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet, das 2006 zum EU-Vogelschutzgebiet ernannt wurde. Er liegt bei Schlüttsiel, gut acht Kilometer südlich von Dagebüll. Urlauber, die nach Föhr oder Amrum fahren sind sicherlich schon mal am Hauke-Haien-Koog vorbeigekommen.
Für mich war das früher einer der schönsten Momente, wenn man vom Süden kommen die Bäderstraße (L191) entlangfährt und dann den Deich überquert. Der Weitblick über den Hauke-Haien Koog hat mich immer begeistert und lässt mich auch nach alle den Jahren, die ich hier lebe, nicht langweilig werden.
Der Koog hat seinen Namen nach dem Protagonisten Hauke Haien aus Theodor-Storms-Novelle „Der Schimmelreiter“ erhalten, dessen Charaktergeber Hans Momsen in der Nähe beheimatet war.
Der Koog entstand im Zuge der Eindeichung 1958 bis 1960 und wird im Westen von Schlüttsiel, im Norden von Fahretoft und im Süden von Ockholm begrenzt. Die Eindeichung markiert auch einen Wendepunkt der Landgewinnung, da er der erste Koog war, bei dem nicht mehr die Gesamtfläche für Besiedelung und landwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund stand. Viel eher die Schaffung von Süßwasserspeicherbecken für die Wasserwirtschaft im Binnenland und als Schutzgebiet für Vögel.
Der Hauke-Haien-Koog ist 1250 Hektar groß, nur gut 500 davon werden landwirtschaftlich genutzt. Über 530 Hektar nehmen dafür die das Nord- und Südbecken ein.
Seit 1997 wird das Schutzgebiet vom Verein Jordsand betreut, der im Turm bei Schlüttsiel auch ein kleines Informationszentrum zur Tier- und Pflanzenwelt eingerichtet hat. Die Freiwilligen des gemeinnützigen Naturschutzvereins bieten das ganze Jahr über verschiedene Vogelbeobachtungs-Erlebnisse an, die im Internet zu buchen sind.
Direkt an der Hauptstraße befinden sich zwei Informationstafeln an Parkplätzen und zwischen Schlüttsiel und Ockholm steht zudem eine Vogelbeobachtungshütte zur Verfügung, die ganzjährig geöffnet ist.
Unter anderem dient der Hauke-Haien-Koog zahlreichen Entenarten während des Vogelzugs als Rastplatz, ist aber auch Brutplatz für Seeschwalben, Graugänse, Sandregenpfeifer oder Säbelschnäbler.
Der Koog ist heute Eigentum des Deich- und Hauptsielverbandes Südwesthörn-Bongsiel.
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