Radtour von Husum nach Niebüll

Zugegeben, diese Tour hat es mit über 50 Kilometer schon etwas in sich. Es ist aber wirklich lohnend und man sollte unbedingt einen ganzen Tag einplanen. Auch, weil es so viele Möglichkeiten gibt, unterwegs noch den einen oder anderen Schlenker einzubauen.

Diese Radtour ist natürlich auch andersrum zu fahren und das Beste ist, dass man von Niebüll mit dem Zug zurück zum Startpunkt gelangen kann oder auch unterwegs den Streckenverlauf einfach abkürzen kann, denn Bahnstationen gibt es auch in Langenhorn oder Dagebüll. Immer dran denken, dass der Wind hier häufig von vorne kommt und zusätzlich Energie fordert und die Salzluft sehr durstig macht.

Startpunkt ist der Parkplatz Porrenkoog an der Deichstraße. Hier kann man sein Auto bestens stehenlassen und der Bahnhof ist auch gleich um die Ecke. Ebenso die Husumer Innenstadt mit diversen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bäckereien und kleinen inhabergeführten Geschäften.

Los geht es Richtung Dockkoog, dabei gleich die Bahnschienen überqueren und in die Dockkoogstraße einbiegen. Nach nur wenigen Metern ist links auch noch eine öffentliche Toilette zu finden. Die Tour führt zur Badestelle am Dockkoog hinaus. Vorbei am Campingplatz und dann weiter Richtung Norden. Hier bleibt es jedem selbst überlassen, ob der Weg vor oder hinter dem Deich gewählt wird.

Es geht am alten Badesteg von Schobüll vorbei und auch das Kirchlein am Meer streift man. Die kleine Kirche wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut und liegt am Schobüller Berg. Sie diente früher als Seezeichen zur Orientierung der Hafeneinfahrt nach Husum.

Während der Routenverlauf weiter Richtung Norden führt, gibt es kurz vor Wobbenbüll die Möglichkeit über den Nordstrander Damm auf die Halbinsel zu fahren. Meine Strecke führt östlich am Beltringharder Koog vorbei, aber es gibt eben auch die Möglichkeit, hier über Nordstrand zu radeln, um dann am Holmer Siel die Deichroute zu nehmen. Das kann jeder selbst entscheiden. Ich habe hier auf dem Streckenverlauf bewusst mal auf zu viele Deichabschnitte verzichtet, weil es abseits vom Meer eben auch so viel zu entdecken gibt.

Es geht an der Arlau-Schleuse vorbei und im Nordsee-Hotel kurz danach gibt es eine erste Möglichkeit zur Einkehr. Die Tour führt bald Richtung Deich, um dann nach wenigen Kilometern das Amsinckhaus zu erreichen. Hier ist eine kleine Ausstellung zu besuchen und wer möchte, der sollte einen Abstecher auf die Hamburger Hallig machen, die dem Parkplatz vorgelagert ist. Es geht dafür wirklich über den Meeresboden hinaus auf die Hallig, ein Weg sind dabei etwa vier Kilometer und in den Sommermonaten ist das ein wundervolles Pausenziel. Nicht nur, dass es bestes norddeutsches Essen im Hallig-Krog gibt, hier starten auch Wattwanderungen und eine Badestelle ist auch vorhanden. Absolut einzigartig ist aber der Weg, der einmal durch die Salzwiesen führt. Unterwegs gibt es die Möglichkeit, einige Meter auf dem Salzwiesenlehrpfad zu laufen, oder einfach auf einer der Bänke Platz zu nehmen und den Blick schweifen zu lassen.

Der Streckenverlauf führt weiter, durch den Sönke-Nissen-Koog Richtung Ockholm, wo es auf nicht so bekannten Pfaden am Deich und dann östlich vom Hauke-Haien-Koog kurvenreich an Reetdachhäusern vorbeiführt. Beim Sielhaus des Bongsieler Kanals, auf dem man übrigens auch wunderbar paddeln kann, lohnt wieder ein Stopp, denn der Blick Richtung Meer ist absolut schön anzusehen. Wer Lust hat auf eine Kanutour, der ist beim Kanu-Service-Südtondern in guten Händen, die unweit des Standortes diverse Boote verleihen.

Das Vogelschutzgebiet des Hauke-Haien-Koogs wird links liegen gelassen und die Tour führt weiter am Bottschlotter See vorbei bis nach Fahretoft, wo sowohl die Kirche als auch das Grab von Hans Momsen zu besuchen ist. Sonntags gibt es im gegenüberliegenden Momsen-Haus Kaffee und Kuchen und der schön gestaltete Erlebnispfad ist vor allem mit Kindern ein Extra-Besuch wert. Wer nicht bis an den Bottschlotter See fahren möchte, der kann ein kleines Stück abkürzen, in dem kurz hinter der Tüdenswarft in den Süderkoog abgebogen wird.

Nach Fahretoft geht es durch den Kleiseerkoog bis nach Deezbüll. Im Koog sieht man den Hof Hilligenbohl mit seinen türkisen Fenstern von Weitem. Hier findet jedes Jahr das Narzissenfest statt, bei dem die Besitzer den Privatgarten für Besucher öffnen. Ein Kunsthandwerkermarkt ist dann Teil des Festes, auf dem dann über 200.000 Narzissen bewundert werden können.

Das alte Dorf Deezbüll versprüht viel Charme und verfügt heute noch über zahlreiche alte und toll renovierte Reetdachhäuser. Von hier aus geht es dann Richtung Bahn, um dann an den Schienen bis zum Niebüller Bahnhof zu fahren. Wer Lust hat, der kann beim Rewe-Markt (rechte Seite) dann links abbiegen, an der Volksbank vorbeifahren und noch einen kleinen Stadtbummel anschließen.

Es ist absolut lohnend, eine Nacht einzubauen um dann am nächsten Tag mit dem Zug zurück in den Startort zu fahren.

Schnelle Tipps:

  • Zahlreiche Naturhighlights
  • Abkürzungen möglich
  • Viele Einkehrmöglichkeiten für Mittagessen und Kuchen
  • Viele Erweiterungsmöglichkeiten

Anfahrt: Mit der Bahn bis Husum, dann zum Parkplatz Porrenkoog/Deichstraße

Nicht zu unterschätzen: Wind und Salzluft

Nicht vergessen: Getränke, Sonnencreme, Notmüsliriegel, Handy, Bargeld

Komoot: www.komoot.com/de-de/tour/1444575600

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